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Uber einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg hat Moritz Boerner das Ehepaar Renate und Klaus in einem Lager der Sozialbehörde im Süden von Hamburg besucht und mit ihnen gesprochen. Die Gespräche wurden gefilmt und zu diesem Dokument zusammengestellt. Der Film kommt fast ohne Kommentar aus, nur selten wird die Selbstdarstellung der beiden durch eine Frage des lnterviewers unterbrochen. Die Eheleute sind Mitte 20, schon sehr lange arbeitslos; sie leben von einem kleinen Betrag, der ihnen von der Sozialfürsorge gezahlt wird. Renate hat sehr früh ein uneheliches Kind geboren, für das sie nicht sorgen konnte - sie mußte es daher zur Adoption freigeben. Später, zu Anfang Ihrer Ehe, bekommt Renate ein zweites Kind, ein Mädchen, das aber nicht bei Renate und Klaus bleiben darf. Das Jugendamt hat verfugt, daß das Kind in einem Heim aufwachsen muß, weil die Eltern es nicht ausreichend versorgen können. Klaus ist unehelich geboren und hat bis zu seinem 5. Lebensjahr in Heimen gelebt. Danach ist er weiter bei seiner Großmutter aufgewachsen. Klaus hat mißgebildete Füße und kann nur schwer laufen. Zu normaler Arbeit ist er nicht fähig. Klaus trinkt häufig mehr als er vortragen kann. Er schlägt seine Frau. Eine Nachbarin wird befragt. Sie hält die beiden für absolut arbeitsscheu. Eine Fürsorgerin, die sich monatelang um das Ehepaar gekümmrt hat, resigniert. Sie hält die beiden für nicht lebensfähig und meint, daß sie in ihrem Unterbewußtsein diese Art von Leben ablehnen und daß sie deshalb beide bald den Tod finden werden. Die Fürsorgerin behält Recht. Der Bericht aus dem Soziallager endet mit einem Mord. Nicht mit einem spektakulären Action-Kino-Mord à la Hollywood, sondern es wird einer "totgemacht", nicht gerade mit Absicht, eher aus Versehen. |
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