Presse, Feedback

1. Bericht in der Zeitschrift Connection
The Work – der schnelle Weg zur Erleuchtung? Artikel in der Zeitschrift Lebensträume
Interview mit Moritz Boerner im regionalen Magazin BALANCE

 

METIS1. Bericht in der Connection

Der Tanz des Ego – Neues von Meister Kopp

Ich hatte schon mehrfach in der Connection über Meister Kopp geschrieben – über die erstaunliche erste Begegnung mit einem ehemaligen Kumpel, der plötzlich als erleuchteter Zen-Meister auftrat, über meine Zeit als Möchtegern-Schüler und schließlich über meine vermeintlichen Erkenntnisse über Kopp und den daraus resultierenden, von mir provozierten Rausschmiss aus seiner Gruppe.

Danach hatte es einige zufällige, meist unangenehme Begegnungen in Wiesbaden gegeben, zum Beispiel sah ich Kopp einmal im Tarnanzug in einem Straßencafé sitzen, und er hatte mit einer großen Pistole auf mich gezielt. Ich dachte zunehmend negativ über ihn; das Wissen, dass ich jederzeit ihm oder einem seiner zahlreichen Schüler in der Wiesbadener Innenstadt begegnen könne, verursachte mir in steigendem Maße schlechte Gefühle.

Daher bot es sich an, die Untersuchung der Byron Katie – "The Work" – mit Meister Kopp als Beispiel durchzuführen. Dass ich dies gewissermaßen öffentlich tue, bin ich ihm und den Lesern der Connection schuldig, es handelt sich da gewissermaßen um eine Gegendarstellung.

Ich war im Grunde ärgerlich auf Kopp, weil er mir nicht die Anerkennung gab, die ich verdiene, weil er mich nicht einlud, wieder in seine Gruppe zu kommen, weil er mich vermeintlich nicht als Freund und Partner, ja als göttliches Wesen anerkannt hatte.

Und ich hatte mich besonders darüber geärgert, dass er behauptet hatte, Osho sei in ihn hineingestorben und er sei der wiedergeborene Lao Tse, der einzige Weltenlehrer.

Ist das wahr? Konnte ich wirklich wissen, dass das wahr ist? Das meiste konnte ich nicht wirklich wissen, ich kannte vieles nur vom Hörensagen, hatte interpretiert, gemutmaßt.

Vieles war gar nicht mein "business", wie Katie sagt, schließlich ist es Kopps Sache, ob er sich selbst als Weltenlehrer ansieht.

Mir fiel ein, dass er selbst ein paarmal gesagt hatte: "Moritz, was kümmert es Dich, ob ich erleuchtet bin, es geht schließlich um Deine Erleuchtung!"

Was habe ich davon, dass ich an diesem Glauben festhalte?

Der Glaube an jede einzelne meiner Behauptungen  vermittelte mir ein unangenehmes Gefühl, ich stand unter Stress und Spannung, weil ich etwas wollte, etwas ablehnte, etwas verdrängte, die Realität nicht anerkannte, wie sie war.

Wer wärst Du ohne den Glauben an diese Behauptungen über Meister Kopp?

Ich wäre freier, fröhlicher, lockerer, lustiger, geradezu erleichtert, von einem unbestimmten Druck befreit.

Und nun die Umkehrung der auf meinem Zettel für "The Work" niedergeschriebenen Behauptungen über Meister Kopp: "Ich sage heute dies und morgen jenes. Ich spiele Leute gegeneinander aus, ich mache Versprechungen, die ich nie einhalte. Ich beleidige, ich habe wohl nicht verstanden, was ein Meister ist, ich bin ein geiler alter Bock, ich bin einer, der andere braucht, um jemand zu sein, ein vergammelter Trinker, ein verrückter Spinner, ein Möchtegernguru, einer, der sich gerne labern hört, einer der nur auf Anerkennung und Ruhm geil ist." usw.

Ich sah jeweils, dass ich bei mir selbst hundertprozentig weiß, dass dies alles zutrifft. Ich hatte sogar selbst mehrfach die Phantasie gehabt, schon mal als Jesus oder Buddha gelebt zu haben.

Mir wurde mit erschreckender Klarheit bewusst, dass Meister Kopp mir buchstäblich mich selbst gezeigt hatte. Und das ist ja schließlich der Job eines Meisters.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich mich schon vor langer Zeit mit diesen Mechanismen beschäftigt hatte, dass ich glaubte, sie seien mir vertraut, dass ich ja sogar hie und da in meinem Artikel in der Connection auch geschrieben hatte, es könne sich um mein Ego handeln, das mir da einen Streich spielte. Im übrigen hatte der Meister mir gegenüber genau dies immer hervorgehoben – um so verwunderlicher, dass ich es erst jetzt mit meinem Herzen akzeptieren und sehen konnte.

Manche der Behauptungen konnte man nochmals auf andere Art umdrehen, also z.B.: "Ich bin enttäuscht von mir, weil ich nicht tue, was ich will, weil ich mir nicht die Anerkennung gebe, die ich verdiene."

Anstatt mein Leben zu genießen und wirklich zu tun, was ich will, beschäftige ich mich mit fremden Angelegenheiten und vergifte mich selbst mit unangenehmen Gedanken über andere. Anstatt mich selbst anzuerkennen, erwarte ich Anerkennung von anderen. Ein Leben, das darauf ausgerichtet ist, Anerkennung und Liebe von anderen zu bekommen, ist die Hölle. Es macht mich zu einem kriechenden, fremdbestimmten, schwanzwedelnden kleinen Tier, das winselnd um etwas bettelt, das noch nie ein Mensch wirklich bekommen hat, denn die anderen wollen ja alle dasselbe. Liebe und Anerkennung kann ich mir hingegen selbst sehr wohl geben, aber dazu gehört Freiheit des Denkens, Unabhängigkeit von der Meinung der anderen, das Gefühl des eigenen Wertes. Ich hatte sehr wohl gesehen und sogar geschrieben, dass Meister Kopp genau dies alles besitzt, es mir selbst hingegen komischerweise bisher versagt.

Ich schließe die Augen und vergegenwärtige mir, wie ich mich fühle, wenn ich mir selbst Liebe und Anerkennung gebe: ein großes, ein erhabenes Gefühl. Ich bin ein Gott, der über die Weite seiner inneren Welt gebietet, keine Wanze mehr, die unter fremden Teppichen kriecht und dort von Abfällen lebt.

Ich freue mich darauf wiederzuerleben, wie Meister Kopp behauptet: Osho ist in mich hineingestorben, ich bin der einzig wahre Weltenlehrer.

Plötzlich scheint mir das ungeheuer witzig und befreiend. Ja, darauf freue ich mich. Es ist ja nur ein Satz, es ist seine Angelegenheit, nicht meine. Ich weiß nicht einmal, ob er das überhaupt ernst meint.

Und war seine große Pistole im Straßencafé nicht nur ein zeitgemäßer Zen-Stock? ("Ist eh' nur Schreckschuss", hatte mir der Kellber zugeflüstert.)

Nun soll ich mir vorstellen, dem Menschen Kopp ohne meine Geschichte gegenüberzutreten und ihn nur anzuschauen. Ich sehe sein verschmitztes Gesicht und ich sehe Gott, ich sehe einen Buddha.

Ohne meine eigene Geschichte kann ich auch die Liebe zwischen uns fühlen, vielleicht sogar, dass wir beide Liebe sind. Ohne die Brille meines Egos bin ich wie ein neugeborenes Kind, das lächelt, weil es eine Blume sieht.

Ich muss mich bei Meister Kopp und seinen Schülern entschuldigen – auch bei den Lesern der Connection – weil ich sie in die Irre führte, indem ich vorgab, über Meister Kopp zu schreiben und in Wirklichkeit nur über mich schrieb. Meine einzige Entschuldigung ist meine Unbewusstheit. Auch den ungebetenen Rat-Schlag, den ich Meister Kopp gab, möchte ich hiermit zurücknehmen. Vielleicht sollte ich tun, was ich ihm riet, nämlich mich selbst hinfort nur noch der Musik und der Malerei widmen!

Nachtrag: Meister Kopp soll sehr gelacht haben, als er den Entwurf zu diesem Artikel las. Und er soll gesagt haben: "Der Moritz darf aber trotzdem nicht wieder in den Sangha kommen, sonst haben wir hier zwei Verrückte".

Ich habe später mit ihm telefoniert und um Bilder gebeten. Daraufhin hat er die hier gezeigten Zeichnungen zum "Tanz des Ego" gemacht: Bild 1: Moritz fällt mit seiner Interpretation auf die Schnauze... Bild 2: ...kehrt dann aber zu Meister Kopp zurück und lässt sich belehren. Bild 3: Nun sind es zwei Verrückte – offene Weite, nichts von heilig.

Das Gefühl, mit ihm zu sprechen, war sehr gut – entspannt wie nie zuvor. Er meinte, dass eigentlich alles wahr sei, was ich über ihn geschrieben hatte – er habe mich nur rausschmeißen müssen, weil es einem Schüler nicht anstehe, dem Meister Ratschläge zu geben.

Dennoch ist er in meiner Welt zu einem lachenden Buddha geworden, den ich sehr liebe und in dessen Bücher ich immer wieder lese. Ich kann einfach nichts über ihn wissen, ich kann nur immer und immer wieder mich in ihm spiegeln.

Ich weiß wie alle spirituell Interessierten schon lange um die grundlegende Wahrheit dessen, aber ich sehe jetzt täglich, indem ich "The Work" tue, dass dieser Mechanismus dauernd und ultimativ wirkt. Ich bin das Auto, das mir auf dem Gehsteig im Wege ist, ich bin der Fahrer, der mich auf der Autobahn bedrängt, ich bin der Schmutz, der Mörder, der Krieg.

Wenn ich mich über diese Dinge ärgere, werde ich mehr und Teil von ihnen, sie finden dann genau in mir statt – ohne diese Konzepte bin ich hingegen Gott, der den Tanz der Atome gelassen und frei beobachtet.

Eine zweite Work machte ich über meine frühere Lebenspartnerin und als ich sie kurz nach dem Seminar besuchte, um einige unangenehme Dinge mit zu erledigen, die ich seit zwei Jahren hinausgeschoben hatte, weil ich wusste, dass wir uns wie üblich streiten würden, verlief das erstaunlich harmonisch, d.h. ich nahm zwar wahr, dass sie sich so verhielt, wie ich es erwartet hatte, ich reagierte aber nicht mehr emotional, sondern nahm es hin wie die Sonne und den Regen. Eine solche Veränderung nach einem halbstündigen Frage-und-Antwort-Spiel schien unmöglich, doch inzwischen ist so etwas ganz normal geworden.

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